Farben – eine kleine Einführung
Farben haben eine große Macht. Sie schaffen es ähnlich wie Musik, uns durch ihre bloße Anwesenheit in eine ganz bestimmte Stimmung zu versetzen. Sie teilen uns etwas mit, wirken auf uns. Geben ein Signal, ein Gefühl, eine Atmosphäre weiter.
Farbpsychologie ist ein weites Feld, in das wir Ihnen hier einen kleinen Einblick geben.
Signal- und Warnfarben
Woran denken Sie bei der Farbkombi gelb-schwarz? Vermutlich an Wespen, Bienen, den Schmerz nach einem Stich. Die Farben suggerieren Gefahr! Achtung! Aufpassen! Für die kleinen Tierchen selbst hat das in der Natur einen großen Vorteil: Sie werden nicht gefressen, denn wer will schon etwas fressen, das Gefahr ausstrahlt.
Vielleicht hat der ein oder andere auch an den BVB gedacht. Die Vereinsfarben des Fußballclubs aus Dortmund sind ja auch schwarz und gelb. Passend dazu ist das Maskottchen Emma eine Biene. Für die Gegner können die Farben Aggressivität ausstrahlen – Entschlossenheit zu Gewinnen. Für Fußball also auch eine gute Farbwahl!
Eine weitere Signal- oder Warnfarbe ist rot. Die australische Rotrückenspinne trägt, wie der Name schon sagt, rot auf dem Rücken. Auch hier ist die Farbaussage klar: Besser nicht zu nahe kommen und besser nicht fressen! Ich bin giftig!
Und auch Straßenverkehr gilt: Gefahr und Achtung wird mit roten Schildern ausgedrückt.
Kulturelle Farbbedeutungen
Einigen Farben wurden im Laufe der Zeit bestimmte Bedeutungen zugeschrieben. Sie haben häufig etwas mit Bräuchen, Zeremonien und Religion zu tun. Ein Beispiel fällt Ihnen bestimmt sofort ein: Schwarz.
Allerdings ist hier abhängig vom Kulturraum Vorsicht geboten. In ostasiatischen Ländern ist nämlich Weiß die typische Farbe der Trauer. Eine westliche Hochzeit oder Taufe in Weiß – eine Farbe, die hierzulande für Reinheit und Unberührtheit steht – wirkt dort wohl ziemlich komisch.
Noch ein Beispiel? Die Farbe der Hoffnung ist bei uns Grün, in den USA wird sie eher mit Reichtum und Geld verbunden, da die Dollarscheine grün sind.
Auch die Geschlechterfarben – also rosa bzw. rot für Mädchen und blau für Jungs – sind durch gesellschaftliche Zuschreibung entstanden. Besonders spannend: Hier hat sich die Farbsymbolik über die Zeit geändert. Früher war rot nämlich eine maskuline Farbe und blau stand für Weiblichkeit.
Farben richtig kombinieren
Wie ganz oben schon angedeutet gibt es Farbkombinationen, die ganz bestimmte Assoziationen hervorrufen. Und andere spielen unseren Augen einen Streich.
Farben können sich gegenseitig verstärken, ergänzen oder in Kontrast zueinander stehen. Es gibt Hell-Dunkel-Kontraste oder auch Kalt-Warm-Kontraste. Komplementärfarben wie Rot mit Grün und Blau mit Geld bilden in Kombination sogar einen der stärksten Farbkontraste.
Die richtige Mischung ist hier ausschlaggebend für ein angenehmes ästhetisches Empfinden. Und gleichzeitig für die angestrebte Wirkung beim Betrachter.